Mit dem Spitzenreiter auf Augenhöhe und trotzdem nichts Zählbares!

Damit hatten im Vorfeld der Begegnung sicher die Wenigsten gerechnet. Die Ketscher Moskitos forderten dem Spitzenreiter alles ab und mussten sich am Ende ganz knapp geschlagen geben. Da halfen auch nicht die aufmunterten Worte des Gastgebers, ein Remis wäre gerecht gewesen, gar nichts. Die Moskitos gingen von Anfang an konzentriert in der Defensive zu Werke und erarbeiteten sich in den ersten 10 Minuten immer einen knappen Vorsprung. Der Spielverlauf bis zur 10. Minute im Stenogramm: 01:, 2:2, 2:4, 4:5, 4:6. Der erste 3-Tore-Vorsprung, das 4:7 (11:10) erzielt durch Timm Kemptner, ebbenso wie das 7:10 in der 18. Minute. Reilingen wechselte kurzzeitig TW Marc Schmidt aus, um diesem dann doch wieder vier Minuten später, nach dem 9:12 (22:21) für die Moskitos wieder einzuwechseln.
Das zahlte sich dann aus, denn er parierte daraufhin einige Bälle, was seine Vorderleute in das zwischenzeitliche 12:12 verwandelten. Der 6 Treffer von Timm Kemptner und das 12:13 in der 27. Minute und von da an, wurde er an die kurze Leine genommen. Reilingen glich erneut zum 14:14 aus und warf kurz vor Halbzeitpfiff die erstmalige Führung zum 15:14.
Die zweite Hälfte begann mit Anspiel für Ketsch und ganz nach dem Geschmack der mitgereisten Fans. Vier Tore in Folge und Ketsch lag 15:18 in Führung. Die Einwechslung von Torhüter Til Ulbrich, der eine Woche zuvor erst 17 Jahre alt wurde, zahlte sich aus. Doch die HSG liess nicht locker, holte Tor um Tor auf und glich zum 18:18 und 19:19 (37:37) aus. Dann folgten Minuten der torlosen 7-Meter, Surowec scheiterte an Schmidt und Youngster Ulbrich vereitelte die Strafwürfe von Fendrich und Reineck. Die Manndeckung von Kemptner wurde wieder eingestellt, denn der Spielfluss der Moskitos kam nicht ins Wanken. Ketsch ging wieder in Führung und Thomas Bikowski (3) traf erneut zum 2-Tore-Vorsprung (44:15). Reilingen hielt immer wieder den Anschluss, hier trug vor allem der Ex-Ketscher Christian Fendrich (5/2) bei. Er erzielte auch die erstmalige Führung in Hälfte zwei zum 25:24 der 54. Minute. Die letzten Minuten ähnelten einem Krimi, nichts für schwache Nerven. Die Moskitos kamen wieder zum Ausgleich und zum umjubelten Führungstreffer von Jörg Heckmann (5), das 25:26 in der 57. Minute. Die HSG drehte den Spiess wieder um und legte zum 27:26 (28:54) vor, das wiederrum Felix Gaa 40 Sekunden vor Abpfiff egalisierte. Die HSG nahm nochmals ein Time-Out (59:31) um die Vorgabe von Coach Gajarski anzuhören. Sekunden vor Abpfiff tankte sich Fendrich mit klaren Schrittvorteilen an Impertro vorbei in den Kreis und warf aus dieser Position mit Übertritt zum umjubelten 27:26. Diese Aktion blieb ebenso ungestraft wie die Störaktion eines HSG-Angreifers beim Anspiel der Moskitos. Die letzten Sekunden reichten nicht mehr zum Ausgleich.
Fazit zum Spielende: Die Moskitos boten dem Spitzenreiter mehr als Paroli trotz der Handicaps der zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle. Ein glücklicher Sieg für den Gastgeber.
Für Ketsch spielten: Dirk Schatek 1.-30., Til Ulbrich 31.-60.; Tobias Adler, Jörg Heckmann 5, Felix Gaa 1, Timm Kemptner 8/2, Christian Langer 1, Sven Surowec 4, Frieder Schwab, Simon Jödick, Marcel Impertro 5, Alexander Groß, Thomas Bikowski 3.
Zeistrafen: HSG 1 – TSG 3; Strafwürfe: HSG 5/3 – TSG 3/2                                             kk